Geschichte des Vereins

Einige der größeren deutschen Geschichtsvereine haben sich in einer Doppelgründung 1852 in Dresden und Mainz zum „Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine e.V.“ als Dachverband zusammengeschlossen. Historische Kommissionen, landesgeschichtliche Institute, Arbeitsgemeinschaften und historischen Gesellschaften folgten später nach. 

Die integrative Kraft für die außeruniversitäre Forschung, die der Gesamtverein seither zu entwickeln  ersuchte, bezog sich zunächst auch auf den Museumsbereich, die Archäologie und das Archivwesen, wie die Sammlungstätigkeit und vor allem die Gründung und Förderung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg und des Römisch-Germanischen Central-Museums in Mainz überzeugend belegt. Unter dem Vorzeichen des Rettungsgedankens engagierte man sich auch im Naturschutz und in der Denkmalpflege und entwickelte so erste interdisziplinäre Ansätze und frühe Überlegungen zur Umweltgeschichte.

Zentral aber war und ist die Bedeutung der Vereine und des Gesamtvereins für die Quellensicherung, die durch zahllose lokal-, regional- und landesgeschichtliche Editionen belegt ist, und die Förderung der historischen Hilfswissenschaften.

Der Gesamtverein versteht sich bis heute als zentrale Forschungs- und Vermittlungsinstanz der deutschen Landesgeschichte. In der Zeitschrift Blätter für deutsche Landesgeschichte gibt er jährlich einen wissenschaftlichen Überblick in Form von Länderberichten und behandelt in wissenschaftlichen Aufsätzen Schwerpunktthemen landesgeschichtlicher Forschung. Seit 1968 veranstaltet er außerdem den Tag der Landesgeschichte, der sich jeweils speziellen Forschungsfragen widmet und darüber hinaus dem Erfahrungsaustausch der Landeshistoriker in den Mitgliedsvereinen und aus den Universitäten gilt. Seit 2006 werden im Zweijahresabstand herausragende wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der deutschen Landesgeschichte mit einem Forschungspreis ausgezeichnet. 

Der Kooperation mit der universitären Landesgeschichte dienten seit 2000 die Abende der Landesgeschichte im Rahmen der Historikertage und die Mitwirkung im Ausschuss des Historikerverbands. Dem Beirat des Gesamtvereins gehört eine Reihe von Landeshistorikern an und die Redaktionsgruppe für die „Blätter“ wird von Universitätsprofessoren sehr aktiv betreut. Auch die meisten Referenten bei unserer jährlichen wissenschaftlichen Zentralveranstaltung, den Tagen der Landesgeschichte, stammen überwiegend aus der Zunft der Landeshistoriker und liefern damit auch aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse für die Blätter, die ihrerseits wieder diese fachlichen Impulse weitergeben an die Mitgliedsvereine.

Dazu ausführlich: Manfred Treml, Der Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine und die deutsche Landesgeschichte. Eine Zwischenbilanz nach 20 Jahren Vorstandstätigkeit, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte Bd. 150, 2014 (ersch. 2015), S. 1-25. (siehe Downloads)

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