Bericht über die Verleihung des Forschungspreises des Gesamtvereins am 1. Okt. 2008 in Dresden

Auf dem diesjährigen "Abend der Landesgeschichte", der im Rahmen des 47.

Deutschen Historikertages in Dresden am 1. Oktober 2008  veranstaltet wurde, gab zunächst der Vorsitzende, Prof. Dr. Manfred Treml, einen Überblick  über die Tätigkeit des Gesamtvereins, insbesondere  die grundsätzliche Bedeutung von Landes- und Regionalgeschichte, auch im Blick auf den aus Tschechien stammenden Referenten des Abends, Prof. Dr. Petr Vorel, und stellte den Forschungspreis des Gesamtvereins vor.

Dieser geht 2008 an Dr. Julian Kümmerle für seine von der Universität Tübingen im Jahre 2006 als Dissertation  angenommene, von Professor Dr. Anton Schindling betreute Forschungsarbeit über das Thema

„Luthertum, humanistische Bildungund württembergischer Territorialstaat.

Die Gelehrtenfamilie Bidembach vom 16. bis zum 18. Jahrhundert“.

Dabei würdigte Dr. Klaus Neitmann als Vorsitzender des Preisgerichts  u.a. die Umsicht der verschiedenen verfolgten Fragestellungen, die Folgerichtigkeit der quellenmäßig abgesicherten Argumentation, die geglückte Verknüpfung von konkreter Anschauung und sachorientierter  Auswertung und  die nachdrückliche Einordnung des landesgeschichtlichen Exemplums in die allgemeinen epochenspezifischen Entwicklungen.

In seiner  Dankesrede  hob Dr. Julian Kümmerle als spezifisches Ergebnis seiner Arbeit die landesgeschichtliche Bedeutung  hervor, insbesondere, dass die Geschichte des Herzogtums Württemberg in der Frühen Neuzeit  auch zu schreiben sei als eine Darstellung von persönlichen, zumal verwandtschaftlichen Beziehungen, von Generationsübergängen zwischen Anknüpfung, Fortführung und Modifizierung von Familientraditionen, mithin als Geschichte komplexer, familienbiographisch verifizierbarer Prozesse. Luthertum, humanistische Bildung und württembergischer Territorialstaat –  bei aller generationsspezifischen Modulation und Innovation seien dies die familiengeschichtlichen Grundmotive, welche gleichsam den Rahmen um ein Familienporträt bildeten. 

Heinz-Günther Borck, im Dez. 2008

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